Über den Kurs
Menschenhandel ist nicht nur eine schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte, sondern auch ein Problem des öffentlichen Gesundheitswesens. Bislang hat sich der Gesundheitssektor jedoch nur in geringem Maße in die Debatte über Menschenhandel eingebracht, wobei den medizinischen Bedürfnissen der Betroffenen im Vergleich zu den Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden und der Einwanderungsbehörden nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde (Van der Laan, 2011; WHO 2012; Zimmerman, 2017).
Fachkräfte des Gesundheitssektors gehören zu den wenigen Dienstleister*innen, mit denen Betroffene von Menschenhandel in Kontakt kommen können, während sie sich noch in der Situation des Menschenhandels befinden. Wenn sie mit den richtigen Instrumenten und Kenntnissen ausgestattet sind, können sie die erste Anlaufstelle für die Identifizierung und den Schutz von mutmaßlichen Opfern sein.
Dieser E-Learning-Kurs, der von fünf Hilfsorganisationen im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts AMELIE entwickelt wurde, befasst sich mit der Unterstützung von Menschenhandelsbetroffenen in einem Gesundheitsumfeld. Diese Initiative zielt darauf ab, Fachkräfte im Gesundheitswesen für das Thema Menschenhandel zu sensibilisieren, sie bei der Identifizierung von Betroffenen zu unterstützen und ihnen durch einen geschlechtsspezifischen und traumasensiblen Ansatz eine angepasste Betreuung zu ermöglichen.
Der Kurs vermittelt grundlegende Informationen über Menschenhandel, die Rechte der Betroffenen und den Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Bedeutung von Fachkräften des Gesundheitswesens bei der Bekämpfung des Menschenhandels, die Bereitstellung einer traumainformierten, geschlechtersensiblen und kulturell kompetenten Pflege, die Identifizierung von Menschenhandelsbetroffenen, die Kommunikation mit Überlebenden, die sichere Überweisung, die langfristige Rolle des medizinischen Personals und die Auswirkungen von Covid-19 bei der Bereitstellung von Dienstleistungen.
Ziel ist es, Gesundheitsfachkräften dabei zu helfen, die Indikatoren des Menschenhandels zu erkennen und den Betroffenen den Zugang zu einer angemessenen Versorgung zu erleichtern.
Für weitere Informationen oder zur Klärung können Sie sich an folgende Adresse wenden: amelie-project@kmop.org